Advent

Advent

Der Begriff Advent ist als Übersetzung auf den griechischen Begriff epipháneia („Erscheinung“) zurückzuführen und bedeutete im Römischen Reich Ankunft, Anwesenheit, Besuch eines Amtsträgers, insbesondere die Ankunft von Königen oder Kaisern.

Die Christen übernahmen dieses Wort, um ihre Beziehung zu Jesus zum Ausdruck zu bringen – ER ist der erwartete König.


Geschichte

Die Adventszeit war anfangs – etwa ab der Mitte des 4. Jahrhunderts – eine Fastenzeit, die die Alte Kirche auf die Tage zwischen dem Martinstag (11. November) und dem ursprünglichen Termin festlegte, an dem die Geburt Jesu gefeiert wurde, dem 6. Januar.

Die Adventszeit in der vierwöchigen Form geht auf das 7. Jahrhundert zurück. Sie wurde tempus adventūs Domini („Zeit der Ankunft des Herrn“) genannt.


Die Adventszeit in der Liturgie

Die liturgische Farbe ist Violett. Im Mittelpunkt der biblischen Verkündigung der einzelnen Adventssonntage stehen die erhoffte Wiederkunft des Herrn, Johannes der Täufer als „Vorläufer Jesu“ und Maria, die Mutter Jesu.

In der Liturgie des dritten Adventssonntags drückt sich die Vorfreude durch die mögliche Verwendung rosafarbener Messgewänder aus. Dieser Sonntag wird Gaudete („Freut euch“) genannt.

In der katholischen Kirche verbreitet sind sogenannte Roratemessen, die vor Sonnenaufgang im Schein von Kerzenlicht gefeiert werden.

Der Barbaratag am 4. Dezember und der Nikolaustag am 6. Dezember sind mit adventlichem Brauchtum verbunden: Am Fest der heiligen Barbara werden Zweige (Kirschbaum) geschnitten, die dann zu Weihnachten blühen. Der heilige Bischof Nikolaus bringt kleine Gaben.

1839 hängte der evangelische Pfarrer Johann Hinrich Wichern im „Rauen Haus“ Hamburg zum ersten Mal ein Wagenrad mit anfangs 20 kleinen roten und vier großen weißen Kerzen auf – der Adventskranz war erfunden. Die großen Kerzen sind für die Adventssonntage, die kleinen für die Werktage. Die Zahl der kleinen Kerzen bis zum Heiligen Abend ist jedes Jahr unterschiedlich, weil der 1. Adventsonntag jedes Jahr ein anderes Datum hat.

Die dunkelste Zeit wurde „hell gemacht“ - am Weihnachtsfest werden die Tage wieder länger. Der Kreis des Adventskranzes nimmt das Bild von der Sonne auf, die an Weihnachten wieder an Stärke gewinnt und Christus symbolisiert. Der grüne „Kreis“ erinnert auch an das Ewige.

Zurückgehend auf verschiedene im 19. Jahrhundert entstandene Bräuche des Abzählens der Tage bis zum Weihnachtsfest entstanden insbesondere für Kinder, Adventskalender verschiedener Ausprägung.

Aus erzgebirgischer Bergarbeitertradition findet sich während der Advents- und Weihnachtszeit in vielen Fenster ein mit Kerzen beleuchteter Schwibbogen. In der dunklen Jahreszeit brachte er die Sehnsucht der Bergleute nach dem Sonnenlicht zum Ausdruck, die während der Wintermonate noch bei Dunkelheit in den Stollen einrückten und erst nachts wieder auf dem Heimweg waren. Jedes Licht stellte ursprünglich eine aus dem Berg zurückgebrachte Grubenlaterne dar. Ein vollständiger Lichtbogen am Haus bedeutet, dass alle Arbeiter dieses Hauses wohlbehalten aus der Grube zurückgekommen sind.

Aus der mittelalterlichen Tradition des Weihnachtsspiels stammen die Bräuche der Herbergssuche, bei der Jugendliche von Haus zu Haus ziehen und mit verteilten Rollen ein Herbergslied singen, sowie besonders im alpenländischen Brauchtum das Frauentragen; hierbei wird an den letzten Tagen vor Weihnachten ein Marienbild, ausgehend von der Kirche, von Haus zu Haus getragen und in der Familie verehrt. Am Heiligen Abend kehrt es in die Kirche zurück.


Gottesdienst:Zu den bekanntesten Adventsliedern und Gesängen gehören:

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit.
Tochter Zion, freue dich.
Wie soll ich dich empfangen.
Es kommt ein Schiff geladen.
Tauet, Himmel, den Gerechten.
Wir sagen euch an, den lieben Advent.
Wachet auf, ruft uns die Stimme.