Karfreitag

Die Feier des Karfreitag

 


Karfreitag


vorbereiten:

Kreuz, Kerze, Bibel / Kinderbibel, Gotteslob


Besonderheit:

Der Karfreitag – die Vorsilbe „kara“ kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet Trauer, Klage – ist ein Trauertag. Wir denken an das Leiden und Sterben Jesu – und an seinen Tod.

Der Karfreitagsgottesdienst wird am Nachmittag gefeiert – um 15.00 Uhr.

In den Evangelien steht:
Jesus starb um die neunte Stunde – das ist die damals übliche Zeitangabe.
Man rechnete vom Sonnenaufgang (6.00 Uhr) an.

Der Karfreitag kennt keine Eucharistiefeier.

Der Gottesdienst wird in drei Teilen gefeiert:

1. Wortgottesdienst mit Lesung der Johannespassion und den Großen Fürbitten des Karfreitag
2. Kreuzverehrung
3. schlichte Kommunionfeier

Die Kreuzigung war in der Antike eine verbreitete Hinrichtungsart.
Im Römischen Reich wurden vor allem Nichtrömer, entlaufene Sklaven und Aufständische gekreuzigt.
Nach allen Evangelien wurde Jesus auf Befehl des römischen Statthalters Pontius Pilatus von römischen Soldaten gekreuzigt.
Nach einer oben am Kreuz angebrachten Tafel lautete sein Vergehen:
„(Dies ist) der König der Juden“ oder „Jesus von Nazaret, der König der Juden“.

Das gilt als Indiz für einen Messiasanspruch Jesu, den Pilatus nach römischem Recht als Aufruhr mit der Todesstrafe durch Kreuzigung ahnden musste.


Gottesdienst:

Kreuzzeichen

Lied: Gotteslob 294, 1-3

Bitte um Vergebung: Möglichkeit einander um Verzeihung zu bitten

Gebet:
Gott, Herr über Tod und Leben.
Noch erkennen wir unvollkommen,
was das Leiden und Sterben Jesu für unser Leben bedeutet.
Lass uns offen sein für die Botschaft, die du uns sagen willst.
Lass uns offen sein für das Heil, das du uns schenken willst.
Lass uns im Glauben an die Auferstehung
die Grenzen unseres Todes überwinden.
Heute, morgen, alle Tage unseres Lebens
und darüber hinaus. Amen.

Evangelium: Johannes 19, 16-30

Gedanken:
Nach dem Lesen / Hören des Evangeliums kann eine kurze Stille gehalten werden.
Das Kreuz kann betrachtet werden.

Welche Worte zum Thema „Kreuz“ fallen mir ein:
- durchkreuzte Pläne
- jemanden aufs Kreuz legen
- sein Kreuz tragen

Welches Kreuz trage ich?
Ich kann all mein Leid, meine Angst, meine Hilflosigkeit, meine Ohnmacht Jesus hinhalten.
Ich kann bei anderen sein, die ihr „Kreuz“ tragen – in Gedanken, Gesten, einem Lächeln, einem guten Wort, einer Hilfestellung.

Text zu einer kurzen Kreuzverehrung:

Wir verehren dein Kreuz

wir - in unserer Einsamkeit
wir - in unseren Sorgen
wir - in unserer Krankheit
wir - in unseren Mutlosigkeiten
wir - in unseren Ängsten
wir - in unserer Feigheit
wir - in unserem Egoismus
wir - in unserer Rücksichtslosigkeit
wir - in unserem Unfrieden

Wir verehren dein Kreuz – nicht einfach als einen Gegenstand, sondern als sichtbares Zeichen deiner Gegenwart.

Fürbitten: Möglichkeit der „freien“ Fürbitte – jeder kann das aussprechen, was ihn bewegt (Zeit lassen!)

oder

(Die Großen Fürbitten des Karfreitags sind hier kürzer zusammengefasst.)

Gott, in den großen Fürbitten des Karfreitags bringen wir unser Leben zu dir und vertrauen es dir an. 1. Wir beten für die Menschen in den christlichen Kirchen.
2. Wir beten für alle Frauen und Männer, die zu einem Dienst in der Kirche beauftragt sind.
3. Wir beten für die Menschen, die nicht an Jesus Christus glauben: die Juden zu denen Gott zuerst gesprochen hat, die Muslime, Hindus und Buddhisten und alle, die nach der göttlichen Wirklichkeit suchen.
4. Wir beten für alle, die verfolgt, gedemütigt und ausgegrenzt werden: wegen ihres Glaubens, ihrer Überzeugungen oder ihrer Herkunft.
5. Wir beten für die Politiker und Lenker der Staaten, für die Mächtigen in der Wirtschaft.
6. Wir beten für die Völker der Erde.
7. Wir beten für alle, die in irgendeiner Weise Not leiden.
8. Wir beten für deine ganze Schöpfung.
9. Wir beten für unsere Pfarrgemeinde: für die Kinder, Jugendlichen, Partnerschaften, die Alleinstehenden und die alten Menschen
10. Wir beten für alle Menschen, die in diesen Wochen schwer erkrankt sind; für alle, die in Angst leben und füreinander Sorge tragen; für alle, die sich in Medizin und in Pflege um kranke Menschen kümmern; für die Forschenden, die nach Schutz und Heilmitteln suchen, und für alle, die Entscheidungen treffen müssen und im Einsatz sind für die Gesellschaft, aber auch für die vielen, die der Tod aus dem Leben gerissen hat.

Gott, höre auf alle, die zu dir rufen. Lass sie deine Nähe spüren. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Vaterunser

Segensbitte:
An das Kreuz haben sie ihn gehängt
diesen Jesus

Er war verachtet
dieser Jesus

Er war allein
dieser Jesus

Sichtbar für alle war es aufgerichtet
das Kreuz

Ein Zeichen für totale Niederlage
das Kreuz

Jesu Auferstehung machte es zum Siegeszeichen
das Kreuz

Es wurde zum Zeichen für Glaube, Liebe, Hoffnung
das Kreuz

Deshalb können wir im Zeichen des Kreuzes glauben an Gottes Barmherzigkeit zu uns.

Deshalb können wir im Zeichen des Kreuzes glauben an Gottes Liebe zu uns.

Deshalb können wir im Zeichen des Kreuzes hoffen auf die Auferstehung.

Kreuzzeichen in Stille