Palmsonntag

Feier der Heiligen Woche zu Hause

Viele Menschen in den Gemeinden sagen: Wie sollen wir denn Ostern feiern ohne gemeinsame Gottesdienste?

Das klingt ein wenig so, als ob Ostern dann nicht „richtig“ ist. Doch auch dann, wenn alles anders ist, Ostern ist immer RICHTIG!

Das eigentliche Ostern geschah vor fast 2000 Jahren. Die Evangelien erzählen davon: Jesus kommt nach Jerusalem. Jesus feiert ein Mahl mit seinen Freunden und wäscht ihnen die Füße. Jesus stirbt am Kreuz. Die Freunde Jesu erfahren, er lebt – er ist auferstanden.

Das Erzählte feiert die Kirche seit vielen Jahrhunderten am Palmsonntag, am Gründonnerstag, an Karfreitag und Ostern. Sie feiert es nicht in dem Sinn, nur daran zu denken, sondern

HEUTE: kommt Jesus in seine Gemeinde
HEUTE: feiert Jesus mit seiner Gemeinde das Mahl und dient ihr
HEUTE: stirbt Jesus mit den vielen Menschen, die ihre Tode sterben
HEUTE: ersteht Jesus zu neuem Leben und schenkt uns Anteil daran

In diesem Sinn können wir – jeder einzelne, jede Familie auch in diesem Jahr RICHTIG Ostern feiern.

Dazu gibt es hier Vorschläge für 4 Gottesdienste für zu Hause!
Palmsonntag
Gründonnerstag
Karfreitag
Ostern


Palmsonntag


vorbereiten:

Kreuz, grüne Zweige oder Blumen, Kerze, Bibel / Kinderbibel, Gotteslob


Besonderheit:

Der Ruf „Hosianna“ ist ein alter Gebets- und Hilferuf. Er geht auf das hebräische hoschiah-na zurück und bedeutet „Hilf doch!“ (siehe Psalm 118,25). Aber auch der in die Stadt kommende weltliche Herrscher wurde mit diesem Ruf um Gnade und Frieden gebeten.

Im Evangelium wird erzählt: Als Jesus in Jerusalem einzog, riefen die Menschen ihm "Hosianna" zu. Für den Evangelisten ist Jesus der erwartete „König.

Wenn Christen am Palmsonntag „Hosianna“ singen, ist das als Jubelruf zu verstehen.


Gottesdienst:

Kreuzzeichen

Lied: Gotteslob 280, 1+3

Bitte um Vergebung: Möglichkeit einander um Verzeihung zu bitten

Gebet:
Jesus, du bist als der König des Friedens in die Stadt Jerusalem gekommen.
Die Menschen haben dir zugejubelt.
Komm auch zu uns in dieser Zeit, in der viele Menschen krank sind, Angst und Sorgen haben.
Lass auch uns zu dir rufen: Hosianna – Herr, hilf doch. Amen

Evangelium: Matthäus 21,1-11

Gedanken:
Jesus kommt auf einem Esel in die Stadt Jerusalem. Der Esel ist ein Symbol des Friedens. Jesus kommt also als Friedenskönig.

(mit Kindern kann überlegt werden, was ein „König“ alles hat: Schloss, Ritter, viel Geld …; und in einem zweiten Schritt – hat Jesus als König das auch?
Nein, hat er nicht – er ist kein Märchenkönig; er will, dass die Menschen seine Botschaft von Gott hören und gut miteinander leben)

Wo sind wir / bin ich auf dem Weg des Friedens? Die grünen Zweige / Blumen können uns an diese „Friedensaufgabe“ erinnern.

Fürbitten: Möglichkeit der „freien“ Fürbitte – jeder kann das aussprechen, was ihn bewegt (Zeit lassen!)

Bei Gott kann ich nichts falsch sagen!

oder

Herr, Du Gott des Lebens, besonders betroffen von der Not der Corona-Krise bitten wir:

Sei den Leidenden nahe, besonders den Sterbenden. Tröste alle, die jetzt trauern, weil sie Tote zu beklagen haben.

Schenke den Ärzten und Forschern Weisheit und Energie, und allen Pflegenden Kraft in ihrer großen Belastung.

Gib den politisch Verantwortlichen Klarheit für richtige Entscheidungen.

Für alle, die großen materiellen Schaden erleiden oder befürchten.

Für alle, die sich einsam fühlen und niemanden an ihrer Seite haben.

Mache uns dankbar für jeden Tag, den wir gesund verbringen. Lass uns nicht vergessen, dass unser Leben ein zerbrechliches Geschenk ist. Amen.

Vaterunser

Segensbitte:
Gott sei vor dir, wenn du den Weg nicht weißt
Gott sei neben dir, wenn du unsicher bist
Gott sei über dir, wenn du Schutz brauchst
Gott sei in dir, wenn du dich fürchtest
Gott sei um dich wie ein Mantel, der dich wärmt und umhüllt

So segne uns der große und gute Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.